Angaben zu den zu stellenden Truppen und Ausrüstung nach:

Kriegsgeschichte Bayern, Franken, Pfalz und Schwaben von 1317 bis 1505 von J. Würdinger Band I 1347-1458


Die Kurfürsten

KurfürstenGlefenSchützenAnmerkung
Brandenburg200200
Köln200100
Mainz200200
Pfaltzgrave200 200
Sachsen200 200
Trier200 200
Ein Drittheil des Fußvolkes war zu Schützen bestimmt, von welchen die eine Hälfte mit der Armbrust, die andere mit Büchsen bewaffnet war.

Die Bischöfe

BischöfeGlefenMannGeschützeAusrüstung
Augsburg6.000 Pfeile (Bolzen)
Bamberg60 Glefen5002 Büchsen3 Büchsenmeister
Eichstätt1 Büchse3 Büchsenmeister
Passau
incl. Stadt
4 Büchsen, die eine Kugel schießen
„als groß, als ein Haupt“
6.000 Pfeile
Speyer30 Glefen1000 Mann
Würzburg80 Glefen1000 Mann4 Büchsen3 Büchsenmeister

Die Herzöge

HerzögeGlefenGeschützeAusrüstung
Johann von Neumarkt502 Kammergeschütze
1 große Büchse
4.000 Pfeile (Bolzen)
Ludwig von Ingolstadt1204 Büchsen, die anderhalb Zentner schießt
1 große Büchse
6.000 Pfeile (Bolzen)
Otto von der Oberpfalz251 große Steinbüchse, die anderhalb Zentner schießt
4 Kammerbüchsen
22 Handbüchsen
4 Tarrasbüchsen
10.000 Pfeile (Bolzen)
200 Feuerpfeile

3 Büchsenmeister
Heinrich
(Landshut, Straubing)
1201 Steinbüchse, die zwei Zentner schießt
4 kleine Steinbüchsen
12 Handbüchsen
10.000 Pfeile
200 Feuerpfeile
1 Büchsenmeister

Die Städt

StadtGeschützeAusrüstung
Augsburg6 Steinbüchsen, zu anderthalb Zentner Stein)6.000 Pfeile (Bolzen)
Dinkelsbühl1 Steinbüchse
2 Karrenbüchsen
2.000 Pfeile (Bolzen)
Nürnberg1 große Steinbüchse, zwei Zentner schießend
6 kleine Steinbüchsen
12 Tarrasbüchsen
60 Handbüchsen
20.000 Pfeile (Bolzen)
600 Feuerpfeile
6 Büchsenmeister
Regensburg1 große Steinbüchse
1 kleine Steinbüchse
Munition nach Vermögen
Rothenburg2 Steinbüchsen
2 Karrenbüchsen
2.000 Pfeile (Bolzen)
Weissenburg1 Steinbüchse
2 Karrenbüchsen
2.000 Pfeile (Bolzen)

Die Stände sollten von den wehrfähigen Männern jeden 20., bzw. 25. Mann stellen.
Als wehrfähig galt jeder Mann „welche über 18, nicht aber unter 16 Jahre alt sein durften“.

Stände in Grenznähe sollten jeden 20. Mann stellen:

Die Herzöge Ludwig, Ernst, Wilhelm, Heinrich von Bayern, die Pfalzgrafen Johann von Neumarkt, Otto von der Oberen Pfalz, die Bischöfe von Bamberg, Augsburg, Würzburg, Passau, Eichstädt, Regensburg, die Reichsstädte Nürnberg, Regensburg, Rothenburg, Dinkelsbühl, Nördlingen, Augsburg, Weissenburg und Schweinfurt.

Die grenznahen Stände sollen auch die schweren Geschütze stellen, da diese über längere Strecken schwierig zu transportieren waren.

Die übrigen Stände sollten jeden 25. Mann stellen.

Bei den Fürsten steht geschrieben:

„Jeder Fürst, der vom Könige im Person zum Zuge aufgefordert werde, habe eine Anzahl Gleven mit sich zu führen, und dürfte für 1 Raisigen 3 Mann Fußgänger in Abschlag bringen“.

Diese Formulierung kann man auf zwei Arten verstehen:

1. Zusätzliche Truppen
Das ließe sich so interpretieren das für jeden Raisigen (gerüsteten Reiter) 3 Fußsoldaten gestellte werden sollten.

Am Kontingent von Johann von Neumarkt würde sich das so verhalten:

50 Glefen (=50 Raisige, gerüstete Reiter ) + 150 Fußsoldaten

Entspricht 200 Mann

2. Ersatz
Könnte ein Fürst nicht die geforderten Reiter aufbringen sind dafür 3 Fußtruppen zu stellen.

50 Glefen (=50 Raisige, gerüstete Reiter) oder 150 Fußsoldaten

Entspricht 150 Mann

Jedes Kontingent hatte einen Feldscher (Arzt) mitzubringen.